Wenn Kunststoffe wie Metall aussehen, dann wurden sie galvanisiert. Bei der Kunststoffgalvanisierung wird das Material mit einer Metallschicht überzogen. Das hat viele Vorteile gegenüber der Verwendung von Metall als Grundstoff: Beispielsweise hat Kunststoff ein geringeres Gewicht, auch der Rohstoff selbst sowie dessen Weiter verarbeitung sind kostengünstiger. Die Heinze Kunststofftechnik GmbH in Herford verfügt über eine erhebliche Expertise in der Entwicklung, Herstellung und Galvanisierung von Kunststoffbauteilen für die Sparten Automotive, Telekommunikation, Sanitär-, Medizin- und Lebensmitteltechnik. Ein Lasermarkierer des Kennzeichnungsexperten Bluhm Systeme GmbH aus Rheinbreitbach unterstützt bei der Veredelung der Produkte.
"Durch die Gravur entsteht nicht nur eine besondere Haptik, sondern auch eine höhere Wertigkeit der Kennzeichnung."
Benedict Tilmes, Mitgesellschafter
„Viele unserer Kunden wünschen sich ein Firmenlogo auf den verchromten Produkten“, erklärt Benedict Tilmes, Mitgesellschafter der Heinze Gruppe: „Da aber in Folge der Galvanisierung eine absolut glatte Oberfläche entstanden ist, kommen wir mit unserem Tampondruck alleine nicht weiter.“ Damit die Farbschicht überhaupt haftet, muss der Untergrund aufgeraut werden. Dazu setzt Heinze einen Lasermarkierer von Bluhm Systeme ein: Der Faserlaser eSolarMark FL lasert eine Gravur in die Oberfläche, die nur wenige Mikrometer tief ist. Durch
diese Vertiefung hat die anschließend aufgetragene Farbschicht die Möglichkeit, abriebfest zu haften. „Zudem entsteht durch die Gravur nicht nur eine besondere Haptik, sondern auch eine höhere Wertigkeit der Kennzeichnung“, berichtet Benedict Tilmes.
Pro Jahr werden bei Heinze in Herford mehr als 50.000 Produkte lasermarkiert: Zur Markierung setzt eine Mitarbeiterin die Bauteile in die entsprechenden Vertiefungen eines Drehtellers. Die Produkte fahren in die geschlossene Druckstation, wo sich der Teller dreht und Lichtschranken sowie Sensoren ermitteln, ob die Teile jeweils korrekt positioniert sind. Pro Produkt benötigt der Laser lediglich 1,5 Sekunden zur Gravur. Je nach Markierinhalt sind Lasermarkierer in der Lage, stehende und bewegte Produkte mit einer Geschwindigkeit von Atem beraubenden 30 Codierungen pro Sekunde zu kennzeichnen.
Die Heinze Kunststofftechnik in Herford ist Teil der internationalen Heinze Gruppe, einem Spezialisten für die Serienfertigung oberflächenveredelter Kunststoffkomponenten. Heinze beschäftigt weltweit mehr als 1.300 Mitarbeiter, allein 350 davon am Standort Herford. In großen Spritzgießmaschinen entstehen hier Werkstücke und Bauteile aus unterschiedlichsten Kunststoffen. Da die Heinze Gruppe circa 70 Prozent ihres Umsatzes im Automotive-Bereich erzielt, werden die spritzgegossenen Kunststoffteile zu einem großen Teil verchromt. Die aufwändige Galvanisierung erfolgt in verschiedenen chemischen Bädern. Anschließend werden die verchromten Produkte manuell geprüft und schließlich weiter veredelt.