
So funktioniert ein Tintenstrahldrucker
Tintenstrahldrucker – auch als Inkjet-Drucker bekannt – erzeugen ein Druckbild auf einer Oberfläche, indem sie kleine Tintentröpfchen aus einem Druckkopf durch die Luft schießen oder ablenken.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Bürodruckern verfügen industrielle Tintenstrahldrucker über separate Druckköpfe, die variabel und direkt in den Produktionslinien installiert werden können. Sie drucken auch viel schneller und sind für Hochgeschwindigkeits-Industrielinien ausgelegt. Sie sind außerdem viel robuster, sodass sie rauen Bedingungen standhalten und selbst in staubigen, heißen und feuchten Umgebungen die besten Ergebnisse liefern.
In der Industrie erfolgt die Kennzeichnung mit Tintenstrahldruckern entweder im sogenannten Continuous-Inkjet- oder im Drop-on-Demand-Verfahren. Das Drop-on-Demand-Verfahren kann wiederum in den Thermodruck und den Piezo-Tintenstrahldruck unterteilt werden. Die Tintenstrahltechnologie wird manchmal auch in Etikettendruckern eingesetzt.
Continuous Inkjet (CIJ)
CIJ bzw. Continuous Inkjet bedeutet übersetzt "kontinuierlicher Tintenstrahl".
Die CIJ-Technologie nutzt den piezoelektrischen Effekt: CIJ-Drucker erzeugen in ihren Druckköpfen zunächst einen kontinuierlichen Tintenstrahlkreislauf. Mithilfe eines Piezokristalls wird dieser zirkulierende Tintenstrahl in einzelne Tröpfchen zerlegt. Eine winzige Auffangöffnung ermöglicht die Rückführung der Tinte in den Tank. Voraussetzung dafür ist die elektrische Leitfähigkeit der Tinte.
Zur Erzeugung des Druckbildes werden einzelne Tintentröpfchen mithilfe dieser elektrischen Ladung aus ihrer Bahn abgelenkt. Dadurch verlassen sie den Kreislauf, fliegen durch die Öffnung des Druckkopfs und landen punktgenau auf dem zu bedruckenden Material. Die Geschwindigkeit und die Ladung bestimmen, wo die Tröpfchen auf der Oberfläche landen. Durch diese unterschiedlich starke Ablenkung in eine Richtung und die Bewegung des Druckmaterials im 90°-Winkel dazu entsteht ein zweidimensionales Raster für eine gut lesbare Beschriftung des Produkts. Durch die Zugabe von Lösungsmittel zur Tinte ist der Druck abriebfest. Auch nicht saugfähige Materialien lassen sich auf diese Weise zuverlässig beschriften.

Drop-on-Demand (DOD)
Die beiden wichtigsten Drop-on-Demand Drucktechnologien sind der Thermo- und der Piezo-Tintenstrahldruck.
Drop-on-Demand (DOD) steht für „Tropfen bei Bedarf“. Bei beiden Verfahren sorgen positive und negative Druckwellen dafür, dass Tintentropfen bei Bedarf aus den Düsen des Druckkopfes ausgestoßen werden. Kennzeichnungen, die mit dem DOD-Verfahren aufgebracht werden, zeichnen sich durch eine sehr hohe Druckauflösung aus. Darüber hinaus sind mit dieser Technologie besonders große Druckbilder möglich. Der DOD-Druck eignet sich daher sehr gut für den Druck großer Zeichen.

Piezo Inkjet (PIJ)
Piezo-Drucker überzeugen durch eine lange Lebensdauer der Druckköpfe, gestochen scharfe Druckergebnisse und eine extrem hohe Druckgeschwindigkeit.
Piezo-Drucker nutzen den sogenannten piezoelektrischen Effekt: Wenn piezoelektrisches Material (piezoelektrische Kristalle oder Keramiken) elastisch verformt wird, entsteht an seiner Oberfläche eine elektrische Spannung. Umgekehrt verformt sich das Material, wenn elektrische Spannung angelegt wird. Das Piezoelement verformt kurzzeitig die Druckdüse. Dadurch entsteht ein hoher Druck auf die Tinte, wodurch ein Tintentropfen aus dem Druckkopf ausgestoßen wird. Um zu verhindern, dass die Tinte ungehindert aus der Düse austritt, wird die Polarität des Piezoelements umgekehrt, sodass es sich in die andere Richtung verformt. Dadurch wird die Tinte mitgezogen.

Thermal Inkjet (TIJ)
Thermische Tintenstrahldrucker drucken besonders günstig und zudem schnell und präzise.
Die Tinte ist normalerweise dickflüssig und hat eine gewisse Oberflächenspannung. Deshalb läuft sie nicht vorzeitig aus der Patrone aus. Die Tintenpatronen von Thermotintenstrahldruckern besitzen eine Reihe winziger elektrisch beheizter Kammern, in denen durch Impulse eine Dampfblase erzeugt wird. Diese drückt das Tintentröpfchen durch die Düse und setzt es präzise auf dem zu bedruckenden Material ab. Die Kontraktion der Dampfblase sorgt dafür, dass Tinte aus dem Tintenreservoir in die Kammern gesogen und innerhalb einer hundertmillionstel Sekunde wieder herausgeschossen wird.

Häufige Einsatzgebiete von Tintenstrahldruckern
Der industrielle Tintenstrahldruck ist eine weit verbreitete Technologie in der modernen Kennzeichnungstechnik. Er ermöglicht eine präzise, flexible und wirtschaftliche Beschriftung unterschiedlichster Materialien. Hersteller aus verschiedensten Branchen setzen diese Technologie zur Kennzeichnung von Produkten und deren Verpackungen ein, hier eine kleine Auswahl für häufige Einsatzgebiete:
Getränke und Lebensmittel
Mindesthaltbarkeitsdatum auf Flaschen, Dosen und Lebensmittelverpackungen, Chargennummern zur Rückverfolgung
Automobil- und Elektronikbranche
Seriennummern und Produktionsdaten auf Bauteilen, Komponenten und Kabel zur eindeutigen Identifikation
Pharma- und Kosmetik
Artikelnummern auf Blisterverpackungen, Tuben und Dosen, Serialisierungsdaten und 2D-Codes auf Faltschachteln
Vorteile von Tintenstrahldruckern
- Berührungslose Beschriftung: Da nur die Tintentropfen mit der Oberfläche in Berührung kommen, können auch unebene, bewegte und empfindliche Produkte oder Verpackungen zuverlässig beschriftet werden.
- Wechselnde Druckinhalte ohne Umrüstung: Im Gegensatz zum Offset- oder Tiefdruck gibt es beim Inkjet-Drucker keine feste Druckform. Somit können variable Inhalte (Texte, Codes, laufende Nummern, Grafiken) direkt nacheinander am Fließband aufgedruckt werden. Informationen wie Uhrzeit, Datum oder Losnummer werden einfach aus einer Datenbank übertragen.
- Hohe Druckgeschwindigkeit: Tintenstrahldrucker überzeugen mit hohen Druckgeschwindigkeiten und sind für die Kennzeichnung an Hochgeschwindigkeitslinien ausgelegt.
- Viele Einsatzmöglichkeiten: Durch eine große Auswahl an verschiedenen Tinten und speziellem Zubehör kommen unsere Inkjet-Drucker für nahezu alle Branchen, Materialien und Anwendungen infrage.
- Günstige Druckkosten: Tintenstrahldruck kann eine günstige Alternative zur Etikettierung sein – zum Beispiel bei der Kartonkennzeichnung für die interne Logistik.
- Druck im Durchlauf: Inkjetdrucker ermöglichen die Bedruckung von Produkten im Durchlauf. Ein Stopp zur Kennzeichnung ist zwar umsetzbar, aber nicht zwingend nötig, was die Produktion maßgeblich beschleunigt.
Alternativen zum Tintenstrahldruck
Haben Sie schon einmal alternative Technologien in Betracht gezogen? Bei Bluhm Systeme finden Sie diese alle aus einer Hand!
Ihre persönliche Ansprechperson aus unserem Sales-Team bespricht mit Ihnen mögliche alternative Technologien und findet die wirtschaftlichste und produktivste Lösung für Ihre Kennzeichnungsaufgabe. Ist die Aufgabe besonders komplex, können die verschiedenen Technologien natürlich auch miteinander kombiniert werden. Die kompakte und modulare Bauweise unserer Kennzeichnungsgeräte macht es möglich.
Etikettierung
Mit der Etikettier-Technologie erzielen Sie ebenso hochwertige und zuverlässige Produkt- und Verpackungskennzeichnungen. Je nach System etikettieren diese ebenfalls berührungslos, wahlweise im Stopp oder Durchlauf. Die Etikettierung kann von oben, unten, seitlich, über Eck, rundum, ein- und mehrseitig erfolgen. Mehr...
Laserbeschriftung
Je nach Produktionsumgebung bzw. -geschwindigkeit sind unsere Lasersysteme eine alternative Technologie zum Tintenstrahldruck. Laserbeschrifter sind in der Anschaffung zwar etwas teurer, sparen die Kosten jedoch im Betrieb wieder ein, da sie weder Verbrauchsmittel wie Tinte oder Etiketten benötigen noch Wartungsteile haben. Kennzeichnungen mit Laser sind dauerhaft und besonders dann eine Überlegung wert, wenn die Codierung resistent gegen Hitzeentwicklung, Chemikalien und mechanische Beanspruchung sein soll. Mehr...
Inkjet-Druck auf verschiedenen Oberflächen
Aufgrund der besonders großen Tintenvielfalt lassen sich nahezu alle Materialien hervorragend mit Tintenstrahldruckern beschriften. Entdecken Sie hier einige Anwendungsbeispiele aus der Praxis.
Häufige Fragen zur Tintenstrahl-Technologie
Was muss ich bei der Auswahl eines Tintenstrahldruckers beachten?
Je nach Anwendung kommen unterschiedliche Inkjet-Systeme in Frage. Bei der Auswahl sind u. a. folgende Kriterien zu berücksichtigen:
- Material der zu beschriftenden Oberfläche: Oberflächen lassen sich in saugfähige bzw. poröse Substrate (z. B. Pappe, Holz, Papier) und nicht saugfähige bzw. glatte Substrate (Kunststoff, Metall, Glas) unterteilen. Für den Drucker muss eine Tinte zur Verfügung stehen, die hinsichtlich Druckbild, Einsatzzweck und Trocknungszeit zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.
- Größe der Inkjet-Codierung: Je nachdem, welche Druckinhalte auf wie viel Raum untergebracht werden müssen, können Inkjet-Drucker in einem Arbeitsgang unterschiedliche Schrifthöhen und Druckzeilenanzahlen realisieren.
- Produktionsgeschwindigkeit: Je nachdem, wie viele Produkte oder Verpackungen (ruhend oder bewegt) pro Minute gekennzeichnet werden müssen, stehen Standard- oder Hochgeschwindigkeitssysteme zur Verfügung.
- Druckvolumen und Betriebszeit: Systeme mit großem Tintenvorrat verhindern, dass häufige Kartuschenwechsel die Gesamteffizienz des Systems zu stark beeinträchtigen. Für die Non-Stop-Produktion gibt es Drucker, die während des Betriebs ohne Ausfallzeit nachgefüllt werden können.
- Mobilität und verfügbarer Platz: Hat der Drucker einen festen Standort oder muss er leicht transportierbar sein? Bei begrenztem Platzangebot sollte auch ein besonders kompaktes System oder eine lange Druckkopf-Zuleitung gewählt werden.
- Einbaulage des Druckkopfes: Prinzipiell ist eine Beschriftung von oben, unten oder seitlich möglich. Konstruktionsbedingt kann jedoch nicht jedes Drucksystem alle Positionen gleich gut erfüllen.
- Umgebungsbedingungen: In der Industrie herrschen oft raue Umgebungen, in denen der Tintenstrahldrucker Staub, Feuchtigkeit, Vibrationen oder starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Neben einer robusten Bauweise kann daher eine bestimmte IP-Schutzart oder spezielle Schutzeinrichtungen erforderlich sein.
- Ausfallzeiten: Bei längeren Pausen besteht die Gefahr, dass die Tinte eintrocknet oder die Druckdüse verstopft. Tintenstrahldrucker mit automatischer Düsenabdichtung oder automatischer Druckkopfspülung vor dem Anhalten können dies verhindern. Sie sind nach längeren Stillstandszeiten innerhalb kürzester Zeit wieder druckbereit.
Was ist der Unterschied zwischen Laserdruckern und Tintenstrahldruckern?
Laserdrucker, wie wir sie von zu Hause oder aus dem Büro kennen, sind nicht mit industriellen Tintenstrahldruckern zu vergleichen. Sie eignen sich für den gelegentlichen Druck von Papier und Folien. Ihre Funktionsweise basiert auf dem sogenannten elektrofotografischen Verfahren, bei dem eine elektrisch geladene Trommel durch Lichtstrahlen gezielt entladen wird. Mit Laserdruckern sind manchmal aber auch industrielle Beschriftungslaser gemeint, die mit gebündeltem Licht ein Druckbild erzeugen – ganz ohne Tinte. Diese wiederum können unter Umständen tatsächlich eine Alternative zum Tintenstrahldruck sein.
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